Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Mittwoch, 5. März 2008

Bolivien hat es in sich--Newsletter 5: Regenzeit in der Chiquitania

Liebe Freunde und Bekannte!
Nach ereignisreichen Wochen melde ich mich nun wieder, bevor ich dann fuer zwei Wochen das Land erkunden werde.

Was ist alles passiert? Ich hab in die Torte gebissen (siehe unten); eine blinde Indigena hat zu meinem Geigenspiel auf Chiquitano gesungen und getanzt, habe Geigenstunden gegeben, zwei Stunden fuer 50 Lideres religiosas ueber DEUS CARITAS EST auf Spanisch referiert, mit echten Brasilianern Fussball gespielt (die zwischendurch immer wieder mal einen Salto gemacht haben), hab die Woche vor meinem Geburtstag Heimweh gehabt, hab dann aber eine sehr nette Serenata gefeiert, ich war mit den vier Masaí Schwestern (keine Afrikanerinnen) und einem deutschen Voluntaer, Christoph, in einer Lagerhallendisco mit dem Namen “Eros” und brasilianischer bzw. bolivianischer Tanzmusik tanzen und Techno von vor 10 Jahren.

Zu Allerheiligen war ich mit Andres am Armenfriedhof von St. Anton, auch am Hauptfriedhof war ich, Padre Jesus ist aber nicht, wie ich gewarnt worden war, 12 Stunden von Grab zu Grab gegangen. Die Ministranten sind hoch motiviert, wir haben uns schon in eine Wahlfahrstkapelle eingesperrt und den Schluessel abgebrochen (warum wohl?), ich hab mir auch einen Traum erfuellt und habe in einer Jesuitenbarockkirche ministriert; hab im Radio Juan XXIII Blues gespielt und habe mit ein Paar Bolivianern auf dem Weg nach 16. de Agosto auf der Ladeflaeche der Paloma (unser weisser Toyota) Taizélieder gesungen. Die bolivianische Schoehnheitskoenigin hab ich noch nicht getroffen, sie kommt aus San Ignacio und hat sich den Titel gekauft (sagen die Leute und ich glaub es gern, so schoen wie die Innsbruckerinnen (siehe Newsletter 3 http://ofmbolivien.blogspot.com/2008/01/die-schoensten-frauen-europas-einreise.html) ist sie bei weitem nicht). Ich hab in Carmensita einen Berufungsfilm gesehen in dem Spanier Urlaub in den Oesterreichischen Bergen machen, dann ist leider der Film nicht mehr gegangen, dabei ist gerade ein Spanier auf den Plan getreten der fast wie ein oesterreicher aussgeschaut hat und darum einen gespielt hat: weisser Vollbart, Lederhose und Tirolerhut und Pfeife (so wie wir alle halt meistens daherkommen, wahrscheinlich wollen die Kinder hier jetzt Oesterreicher werden).

Meinen eigenen Glockenrhytmus hab ich noch nicht ganz gefunden, ich arbeite aber dran. Mit Dionysio, dem Chellisten der fuer Juan Pablo Segundo gespielt hat in Rom (von den Musikprofs mein bester Freund), hab ich bei Nacht improvisiert und ganz neue Toene entdeckt. Die Antenne am Cerro (dem hochsten Huegel in der Gegend. 200 m hoher als alles andere, super aussicht) hab ich bestiegen, und unseren Glockenturm um mit Andres die Glocken mit ausgekluegelten Pfosteneinsatz umzuwuchten, und....
.... und die letzten 3 Tage (Sonntag 25.11., Montag und Dienstag) hab ich mehr oder weniger im Bett verbracht und nicht in der Flota auf dem Weg zu neuen Abenteuern. Samstag auf Sonntag hats mich naemlich erswischt. Durchfall, Erbrechen, Gliederschmerzen und Kopfweh und Schuettelfrost. Was man als Extranjero (Fremder) hier halt so zu erwarten hat. interessant was einem so alles durch den Kopf geht, wenn man krank wo in der Fremde liegt: Salzstangerl mit Weisswurst und Fanta, Bratwuerste mit Sauerkraut, Semmelknoedel mit Eierschwammerl, Essigwurst (von der Speckwurst), oh wie all diese herrlichen Speisen vor dem Einschlafen durch meinen Kopf getanzt sind in kompliziertesten Coreographien. Glaubt mir liebe Oesterreicher, niergendswo in der Welt isst man so gut wie in Oesterreich (Sigharstein 24, 3 Stock)

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