Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Mittwoch, 5. März 2008

Fliegender Bischof kollidiert mit Ameisenhaufen

Unser Bischof Carlos (E)Stetter. Ein beeindruckend vielseiteiger Mann. Ausgebildeter Agronom was sehr wichtig ist, die Dioeszese will ja nicht fuer immer abhaengig von unterstuetzung aus Europa sein), und studierter Kommunikationswissenschaftler. Er hat ein Flugzeug und fliegt damit unter anderem medizinische Notfaelle nach Santa Cruz. Zur Zeit allerdings nicht, da er mit einem Ameisenhaufen (Termitenhuegel) kollidiert und daher das Fahrgestell kaputt ist (Was fuer eine Schlagzeile “fliegender Bischof kollidiert mit Ameisenhaufen”). Er hat am Nachmittag eine kranke Frau nach Santa Cruz geflogen, auf dem Heimweg ist es dann schon dunkel geworden, und da die Landebahn hier nicht beleuchtet ist hat er neben der Fahrbahn aufgesetzt und ist dann eben mit einem Ameisenhaufen kollidiert.

Ein sehr guter Bischof glaube ich, wenn er mich auch bei jedem Treffen „gstunken“ anredet (wieso weiss ich noch nicht). Der erste nicht Franziskanerbischof in dieser noch jungend Dioezese. Auf jedem Fall hat er ein sehr abenteurliches Leben (gehabt). Er war in Guatemala als Missionar. Auch da hat er mal eine kranke Fraumit seinem kleinen Flugzeug zum Krankenhaus geflogen.

Da ist ein Unwetter aufgezogen, die Wolken so dunkel wie der Wallersee bei Nacht und so hoch wie der Untersberg, geblitz hat es wie beim Opernball, geregnet wie im Sommer 2004 in Oesttereich als auf der Salzach die Amadeus gesunken ist (Oh Freunde, all diese Metaphern, ich geb es ja zu, ich vermiss unser schoenes Oesterreich). Bei diesem furchteregenden Unwetter jedenfalls, da haben die beiden, die schwerkranke Guatemaltekin und der deuschte Missionar, gewusst, dass sie jetzt bald vor ihren Schoepfer treten werden.Da haben sie zu beten begonnen, mit ganzer Kraft, in Todesnot, und der Misssionar hat gelobt, sollten sie das lebendig Ueberleben (bald kann ich besser Spanisch als Deutsch scheint mir), dann baut er eine Kapelle fuer die Santa Maria del Camino, Muttergottes vom Weg. Und das Wunder ist eingetreten, nach heroischem (fast schon “bischoeflichen”) kampf und mit Hilfe der Santa Maria del Camino. Warum steht diese Kapelle jetzt aber in der Chiquitania vor San Ignacio Velasco, umgebem von Yuca y Vacas (Yuca ist fast so was wie Kartoffel, Vacas sind Kuehe), und nicht in Guatemala Mittelamerika auf einem Vulkanhang?

Bald nach diesem Abenteuer mitte der 80ger ist es eng geworden in Guatemala, die Paramilitaers haben das Land terrorisiert. Als sie dann den Bischof Gerardi, einen Italiener ermordet haben, er war gerade auf dem Weg zu einem Preozess wo er ausgesagt haette gegen all die Drogenchefs etc., und auch andere Priester drangekommen sind, da hat Carlos Estetter gewusst, dass es Zeit ist die location zu changen (immer mehrspachiger werden meine Newsletter). So ist er dann nach Bolivien gekommen und ist da jetzt schon seit bald 20 Jahren (Weih- und)Bischof. Hier hat er auch sein Geluebde eingeloest. Da gibts jetzt ein Lied ueber den “heiligen Missionar” und seine Abenteuer, der Bischof will aber nicht, das man es singt.

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