Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Freitag, 11. Januar 2008

Lima, Ein Brief an Santa Rositta, Tuerkise Favelas

Hallo liebe Freunde und Bekannte!
In zwei Stunden geht mein Flug von Lima nach Santa Cruz. Bevor also meine eigentliche Reise beginnt, will ich euch noch kurz berichten von meiner zweiten Woche in den Vereinigten Staaten und von Lima.

Lima: Lima hat ungefaehr 8 bis 10 Millionen Einwohner (je nach Taxi fahrer). Von Pizarro gegruendet bluehte es bald gewaltig auf um in weiterer folge durch so manches grosses erdbeben wieder grossteils in sich zusammenzufallen! der Grossteil von Lima besteht aus nicht so guten Gegenden, die aber sehr interessant sind, vom Taxi aus. Das Taxi fahren an sich ist schon ein authentisches Abenteuer fuer einen Europaer! Viele Autos auf wenig Strasse, viele alte Autos vor allem und viel gehupe und viel durcheinander! Auf jedem FAll spannend!

Ich bin gestern um 23:00 nach einer langen, sehr ruhigen Reise angekommen und hab dann gleich ein Taxi vom Fughafen zum Hotel Manhatten Inn Airport zu fahren (nein, nicht Maen Haet ten, sondern Mann Hat tan). Das Hotel war in Ordnung, die Leute sehr nett, und so hab ich auch mein Gepaeck am naechsten Tag dort lassen koennen um so unbeschwert Lima erkunden zu koennen. Lima ist gross, ich hab mir das historische Zentrum vorgenommen, UNESCO Weltkulturerbe. Besonders beeindruckend war das alte Franziskanerkloster!

Vor der Kirche war eine lange Schlange von Peruanerns mit Blumenstaeussen, die haben sich angestellt vor einer ST. Judas Thaddaeus Statue, ganz mit Silber beschlagen. zur gleichen Zeit war in der Grossen Barockkirche eine Messe im Gang und die Kirche war Bummvoll.
Die Feiern gerade auf den 4. Oktober (Hl. Franz von Assisi, geboren 1182, gestorben 3.okt 1226) eine grosse Novene, daher so viele menschen. Die Messe war sehr bewegt, besonders der Friedensgruss mit heftigen umarmungen etc. Nach der Messe hat sich dann um den Priester eine grosse Menschentraube gebildet, er hat die Menschen gesegnet zuerst noch mit Aspergil (Weihwassersprenger) , alle haben ihre haende ausgestreckt. Wurde jemand vom Wasser getroffen hat er laut gejubelt! dann hat er ueberhaupt nur mehr mit der hohlen Hand Weihwasser aus dem kessel geschoepft und die leute damit besprengt! die Leute haben noch mehr gejubelt! sehr aufregend!
ich kann mir nur vage vorstellen wie spannend die grossen Prozessionen in der Semana Santa sein muessen! Eines der alten Tragegestelle hab ich im Museum der Franziskaner gesehen, es wiegt 1,5 Tonnen, und ist wiederum ueber und ueber mit Silber beschlagen!

Das Museum des Franziskanerklosters war auch toll! Die haben ein Chorgestuehl mit 130 Plaetzen ganz aus Zedernholz mit wunderschoenen geschnitzten heiligen Figuren, die Waende im Kreuzgang sind voellig mit Kacheln aus Sevilla von 1620 ausgekleidet, und die Decke ist weiderum aus Zedernholz, aber nicht geschnitzt, sondern lauter kleine Teile wurden zusammengesteckt oder genagelt!
Die Klosteranlage ist Riesig, der Fremdenfuehrer hat gemeint, es seien eigetnlcih 5 Kloester, ich glaube das soll heissen 5 Kreuzgaenge. Heute sind dort 30 Moenche. Auch die Aussenmauer ihres privaten Fussbalplatzes hab ich gesehen, vielleicht haben sie ja einen der 5 Kreuzgaenge zum Fussballplatz umgebaut.

Ich bin dann hinter das Kloster gegangen. Dort war ein Park mit Resten der alten Steinmauer. Die Aussicht war toll, ein Paar Kilometer entfernt waren grosse Huegel oder Berge , bis zur haelfte voll mit Haeusern,Favelas schaetze ich, und obenauf ein riesiges Kreuz! Die Favelas sind sehr bunt, ja sogar schoen. In LA haben sie auf solchen Plaetzen Bel Air und andere Nobelviertel gebaut. Besonders gefallen haben mir intensiv Tuerkise HAeuser, die haben weithin gelaeuchtet!Ich muss bald einchecken drum lass ich einiges aus, und gebe in Stichworte nur noch ein Paar Highlights wieder:

-----Bei Santa Rositas (Rosa von Lima) Geburtshaus Brief an Santa Rosita gechrieben und in ihren Brunnen geworfen (voll mit Tausenden Briefen, die Briefformulare haben vorne Drauf eine sehr huebsche Rosa von Lima, ein Paar Engel mit Herzen und Blumen, und 3 Singvoegel aus Disneys Cinderella (ich glaube wirklich!!!) und einen Kraehndend Hahn----

---Vor Kathedrale bzw Neben Palazo Gobierno samt Panzern gesessen und sehr lebhaften und Bunte Plaza Mayor gesessen----

---Perus Nationalspeise gegessen, Cebiche, Rohe fischstuecke in Limettensaft, sehr gut---

Vom Mysterioesen Verschwinden des Solomon Templo und seinem Wudnersamen wiederauftauchen + dem Philipinischen Haehnchenfluegel Fruehstueck

Soviel zu Lima, noch ein bisschen was zu Californien!
Zwei kleine Anekdoten koennen euch LA vielleicht am besten naeher bringen. Beide haben in einer kleinen, aber sehr lebendigen Pfarre stattgefunden, Our Lady of good Council, in West Hollywood!

Ich bin dort oefters um 8:00 zur Morgenmesse gegangen. Nachher bin ich manchmal noch ein bisschen geblieben. Nach ein Paar Tagen hat mir ploetzlich eine alte Dame auf die Schulter geklopft. "You want to work for me, ...willst du fuer mich arbeiten", ich habe geantwortet "Nein, aber ich kann ihnen helfen, falls sie hilfe brauchen.---"Nein ich meine, ob du einen Job brauchst im Garten, mit Pflanzen und so"---"Nein danke, ich hab nicht wirklich Zeit, ich bin hier bei meinen Grosseltern auf Besuch aus Oesterreich und..."---Sie hat aufgemerkt und dann gesagt "Ach so, ich habe geglaubt du betest hier soviel weil du arbeit suchst etc...". Hat von euch schon mal jemand einen Job waherend dem beten angeboten bekommen?
In LA warten immer hunderte Latinos auf der Strasse auf Arbeit, und vielleicht, so scheints, auch in der Kirche!

Eine andere Geschichte handelt vom "Mysterioesen Verschwinden des Solomon Templo und seinem Wudnersamen wiederauftauchen + dem Philipinischen Haehnchenfluegel Fruehstueck", zu dem es gefuerht hat!
Solomon Templo, vielleicht 60 wurde vor etwa eineinhalb Monaten entfuhert, nur mehr sein Gehstock und seine Schuhe lagen auf dem Rasen vor seinem Haus! Auf jedem Baum in West Hollywood hing ein Plakat. und fast die ganze Familie (Philipinische Familien sind sehr gross!!!) war in der Fruehmesse um fuer sein weiderauftauchen zu beten! Bei meiner ersten Fruehmesse war er noch verchwunden! Die Familie hat gebetet und geweint, und die ganze Gemeinde hat sie gettroestet. Am naechsten Tag jedoch , war da noch ein Mann, Mit Gehstock, sichtlich gezeichnet! Solomon Templo war wieder da! Ein Paar Junge Maenner mit Masken hatten ihn entfuehrt gehabt und nach einem Monat gefesselt auf irgendeinem Grundstueck weider ausgesetzt!
Das Viele beten, die Vigil, bei der sich die ganze Familie vor seinem Haus versammelt hat etc, hat sich gelohnt, auch mein kleines Gebet hat vielleicht beigetragen! Als dank wurde am folgenden Wochende die ganze Gemeinde eingeladen, eigentlich fast gezwungen, zu einem grossen Fruehstuck! Haehnchenfluegel, Nudeln mit Rindfleisch etc, sehr viel Fruehstueck!

Ich hab mich mit einigen Leuten angefreundet. Besonders mit der Frau, die mir die Arbeit angeboten hatte! Sie ist aus El Salvador und hat mir zum abschied einen Rosenkranz aus Jerusalem und eine Madonna mit Engel (erinnert etwas and das Briefpapier an Santa Rosita) geschenkt!

Viel Gaebe es noch zu erzaehlen, ich muss mich aber schon recht beeilen! Die Sache mit dem Visum wird noch recht spannend! Andreas Holl OFM meint, das waer kein echtes Visum, und hier haben sie mich auch schon drauf aufmerksam gemacht, dass ich ohne ausreise Ticket aus Bolivien eigentlich gar nicht rein duerfte! Aber ich bin recht zuversichtlich! Sollten sie mich am Flughafen ein bisschen laenger festhalten, hab ich so wenigstens guten Stoff fuer einen newsletter! Das sollte ein Witz sein, ich hoffe, meine eltern lesen diesen newsletter erst wenn ich schon ganz gut und ohne Probleme in San Ignacio angekommen bin!
So verbleibe ich
mit freundlichen gruessen und Segenswuenschen
euerRuben