Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Donnerstag, 6. März 2008

VI.Die Heidenangst

Das ist Aberglaube. Aber Angst haben die Leute wirklich, und die muss man ernst nehmen.Und drum ist es wichtge ueber diese Aengste und Ereignisse nachzuenken.
Denn gerade diese Angst zu bekaempfen hat uns Christus gelehrt und aufgetragen. “Fuerchtet euch nicht”, dieser Befehl zieht sich durch alle 4 Evangelien. Und den Aposteln gab Christus “die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen”. (Lucas 9,1) Und er sagt uns: ja, was Jesaja schreibt stimmt, und es ist jetzt in Erfuellung gegangen, denn ich bin gekommen “damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde “ (Lucas 4, 17-21). Und Menschen die in solcher Angst Leben sind wirklich Gefangene.
Diese Angst laehmt. Die einzelnen Menschen, Doerfer, ja ganze Kulturen und Laender.
Ein Heidenspass ist es wirklich nicht, in wirklichkeit ist es eine Heidenangst

Am besten spuerbar aber war fuer mich diese Angst in einer Biographie von “Shaka Zulu”, der in der zweiten haelfte des 19 Jahrhunderts grosse Teile Suedafrikas gewaltsam einte. Ein Schritt dazu war es, die Hexer zu entzaubern. Ihre Herrschaft war wahrer Psychoterror, die Menschen waren ihnen voellig ausgeliefert. Gab es irgendein Problem, musste sich das ganze Dorf versammeln, die Hexer tanzten dann Stundenlang und hatten so ihre Methoden um den Schuldigen zu finden, starrten den zitternden Menschen in die Augen, kreischten, etc (als vergleich vielleicht: Elias besiegt die Baalspriester 1 Koenige 18), um dann die auszuwahlen, die ihnen im weg standen. Die wurden dann mit Knueppel erschlagen.Beklemmend stimmung.
Die Herrschaft Shaka Zulus war dann wenigstens ein menschlicher Terror und ein wenig komisch noch dazu. So hat er sich jeden Tag oeffentlich gewaschen. Alle Untertanen mussten sich versammeln und seine Maennlichkeit bestaunen. Die Maennlichkeit, die ein Jahrzehnt zuvor noch als vertrocknter Regenwurm verspottet wurde. Als seine Mutter Nande, die er so sehr liebte, starb, da lies er zehn Tausende toeten, die nicht genugt weinten (so wenig zaehlte ein Mensch, Sinnlos werden sie hingemetzelt, viel unterschied zu den vielen Sinnlosen Kriegen aller Zeiten gibt es da wohl aber nicht, und da kommt einer und sagt uns: “Was ihr für einen meiner geringsten Brüder (nicht) getan habt, das habt ihr mir (nicht)getan.” Mat 25,40.45)


Im Radio habe ich einmal eine Sendung gehoert in dem ein Autor sein Buch vorstellte. Es ging um die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas. Der Kern war: Was viele Laender Afrikas von einer guten wirtschafltichen Entwicklung abhaelt ist der Hexenglaube, ist die Angst vor Verwuenschung und Fluch. Wenn einer Erfolg hat, kommen gleich die ganzen Angehoerigen, und drohen den erfolrgreichen zu verwuenschen, wenn er nicht gleich alles teilt. Durch diese Angst bleiben die Unternehmen im Anfangsstadium stecken.

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