Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Donnerstag, 6. März 2008

Newsletter 7:Doña Virginia und die Weisheit des Herzens

Liebe Freunde und Bekannte!
Seit Anfang dieses Jahres hat sich die Arbeit in den Barrios( Stadtvierteln) sehr augeweitet. Seit ich mit Doña Dina unterwegs bin um die aermsten Familien zu besuchen, verstehe ich was “Weisheit des Herzens” bedeutet, eine unglaubliche Frau.
Und liebe Freunde, ich moechte euch heute um Eure Hilfe bitten.
Wenn wir so unterwegs sind sagt Doña Dina “Wollen wir uns ein Haus im Himmel bauen, dann muessen wir diesen armen Menschen ein menschenwuerdiges Heim geben.”

Familias Unidas con Cristo (FUC) hat ein sehr gutes Programm, in denen Menschen ermoeglicht wird sich selbst ein Haus zu bauen. Dabei steht die Eigentinitiative im Mittelpunkt.
Aber es gibt Situationen, in denen diese Eigentinitiative nicht gebracht werden kann. Und zeigt sich diese Weisheit des Hezen, sie ist eine Weisheit, die schaut ,dass keiner auf der Strecke bleibt.
Das ist auch Gerechtigkeit, wahre Gerechtigkeit: Ein sich annehmen derer, die sich selbst nicht mehr helfen koennen, denen Unrecht getan wird, die sonst zugrunde gehen wuerden. Gerechtigkeit ist nicht Recht haben, sondern Leben ermoeglichen fuer alle Menschen.
Am dringensten braucht unsere Hilfe Doña Virginia.

In den typisch praegnanten Worten von Dina (in Eckigen Klammern Anmerkungen von mir):
Doña Virginia Pedrasa, 38 Jahre alt, Mutter von 5 Kindern von 5 bis 15 Jahren, verlassen {abondonado} von ihrem Partner, der mit gar nichts hilft [und in San Jose de Chiquitos eine neue Familie hat]. Um die Familie zu erhalten waescht sie Waesche in einem Privathaus. Sie hat kein Haus, sie passt jetzt gerade auf ein Haus [ein schon verfallendes Adobehuettchen, 3 X 4 m, ohne Fenster] auf, dass sie im August verlassen muss. Die 15 Jaehrige und die 12 Jaerhige Tochter wollen nicht mehr in die Schule gehen, sie wollen arbeiten um der Familie weiterzuhelfen [Zu Schulbeginn letzten Mittwoch haben wir die Familie besucht, die 12 Jaerhige Fernanda ist nicht in die Schule gegangen weil sie sich geschaemt hat. Sie hat keine Socken und Sandalen, sondern nur Flipflops].
Dann leben mit Virginia noch ihre beiden alten Eltern, die nicht mehr arbeiten koennen. Virginia hat ein Grundstueck [von ihren Eltern] umd dort ein Haus zu bauen, aber dass ist unmoeglich fuer sie, weil sie ueberhaupt keine Resourcen hat. Die 300 Bolivianos [nicht einmal 30 Euro] die sie im Monat vedient reichen nicht einmal fuer die Lebensmittel. Wie koennte sie dann ein Haus bauen. Wenn wir ihr nicht helfen werden sie viel Leiden, die Kinder werden nicht mehr in die Schule gehen, immer werden sie auf der Suche sein nach einer Bleibe fuer einige Zeit.”

Wir waren mit einem Maurer bei ihr, hier ein Kostenvoranschlag fuer ein Zwei Zimmer Haus, jedes Zimmer 4 X 5 Meter, mit einer kleinen Veranda auf jeder Seite und drei Tueren und zwei Fenstern.
Arbeit:
je 76 Arbeitstage fuer einen Maurermeister und einen Gehilfen:
633 Euros
Dach:
8 Tragende Pfosten 3 m hohe: 55
4 Balken 3,5 m: 97
2 Balken 3 m und 2 Balken 5 m: 111
30 Balken 4,5 m:/ 225
50 Bretter 46
Waende:
1500 Adobes (Lehmziegel): 64
2500 Ziegel: 76
26 Sack Zement: 115
3 Tueren und 2 Fenster: 169

Summe 1591 Euros

Fuer 10 Euro kann man schon 234 Adobes kaufen oder 329 Ziegel oder 2 Sack Zement!
Die Materialien werden alle in der Region San Ignacio von Privatpersonen oder kleinen Geimeinschaften hergestellt, denen so auch geholfen wird.
Der Maurer ist Teil des Projektes FUC und diese sichere Arbeit fuer mehr als 2 Monate ist auch fuer ihn und seine Familie eine grosse Hilfestellung.
Bitte helfen wir gemeinsamt dieser Familie die schon so viel gelitten hat und fuer die es sonst keine anderen Perspektiven gibt.

Das Spendenkonto (Ueberweisung Gratis!) von Andres lautet:

missionsarbeit bruder andreas

raika ottnang-wolfsegg

IBAN: AT97 3440 0000 0320 7222

BIC: RZOOAT2L400

Kennwort: Casa Dona Virginia

Gibt es fragen, bitte schreibt mir.

Denen, fuer die eine laengerfristige Unterstuetzung von FUC moeglich ist, moechte ich aber auch eine andere Form der Hilfe ans Herz legen.
Das Kernprojekt von FUC ist naemlich das Patenschaftsprojekt fuer Kinder aus den aermsten Familien San Ignacios. Ueber die erscheckenden familiaeren Zustaende habe ich schon geschrieben. Die Zahl alleinerziehender Muetter mit +/- 7 Kindern und ohne Arbeit, von Halbwaisen und von Kindern ,die mit nicht einmal 10 Jahren arbeiten muessen damit ihre Familien durchkommen ist gross.
Durch Patenschaften wird diesen Kindern der Schulbesuch, eine angemessene Ernaehrung und eine menschenwuerdige Behausung ermoeglicht.
Die Kinder erhalten aber nicht nur materielle Hilfe, sondern muessen sich auch selber engagieren und regelmaessig in die Pfarre kommen um in einer der vielen Gruppen mitarbeiten. So koennen sie ein Instrument lernen und im Orchester spielen, im Chor singen oder in einer der Jugend- oder Gebetsgruppen teilnehmen. Kinder die nie in ihrem Leben eine Idee von Musik bekommen wuerden, spielen Musik aus dem Jesuitenbarock (siehe Newsletter 3), Vivaldi und Mozart. Und so lernen sie nicht nur schoene Musik kennen, sondern bekommen eine ganz andere Selbstachtung, lernen Disziplin und Ausdauer auf ein gutes Ziel hin, Eigenschaften die hier sonst so gut wie nicht vorhanden sind. So wird ihnen ein gutes Ruestzeug fuer ihr Leben mitgegeben.
Auch die spirituelle Formation und ein guter sozialer und christlicher Umgang miteinander wird gefoerdert, mit dem Ziel die Kinder vorzubereiten fuer einen wuerdigen und respektvollen Umgang mit ihren Naechsten, ihren zukuenftigen Partnern und eigenen Kindern (und dass ist, was dieses Land wirklich braucht).

Es gibt eine lange Warteliste! Durch jeden neuen Padrino wird einem Kind mehr ein gutes und wuerdevolles Leben (und Zukunft) ermoglicht.
Durch 100 Dollar jaerhlich (zur Zeit 70 Euro) kann ein Kind in das Projekt FUC aufgenommen werden.
Habt ihr die Moeglichkeit eine Patenchaft einzugehen, bitte schreibt mir, und ich kuemmere mich um alles weitere.

So verbleibe ich diesmal in Freundschaft, Dankbarkeit und guter Hoffnung und wuensche euch Gottes Segen,
Euer Ruben

PS: Die Fotos zeigen alle die Familie von Doña Virginia, ausser die Zwei Waisenkinder und das Foto aus dem Barrio 27 de Mayo (obwohl auf diesem auch zwei ihrer Kinder, Grober und Fernanda, zu sehen sind).

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