Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Donnerstag, 6. März 2008

I.¡Abrennos (Macht uns auf)!

Der letzte Sonntag, 3. Sonntag der Fastenzeit, war schoen, lang und anstrengend. 3 Messen, Kranken- und Gefaengnissbesuch mit Padre Jesus, 2 Stunden Kreuzweg nach Santa Maria del Camino.
Als der Kreuzweg begann war es noch heiss, unter aufgespannten Schirmen suchten die Glaeubigen schutz, ohne Schirm aber war der Kreuzweg unseres Herrn ein wenig besser vorstellbar und mitzuvollziehen. Dann schlug das Wetter um. Schwarze Wolken am Horizont, seltsam gelber Himmel ueber uns. Am Rueckweg zieht zwei Quadras (Strassenblocks) neben uns ein heftiger Guss vorbei, wie langes Haar von den Wolken herab faellt der Regen. Wind, Regen, herbstliches Wetter (und wirklich, hier ist jetzt Herbst).
Nach der Abendmesse gemeinsames Abendessen, warmer, gemuetlicher Comedor (Speisesaal), draussen immer noch trueb und unwirtlich
Wir machten schon plaene, wie man wohl besonders effektiv enspannen koennte nach dem Essen: Ein wenig Oscarverleihung im Fernsehen, “dazu eine kleine Cervecita” denkt Padre Abelino und will es gerade aussprechen, “Y una Cerve…”
Da schlaegt jemand mit der Faust auf das Tor zwischen Konvent und Pfarrkomplex, man hoert es rufen. “Abren nos la puert, por favor….bitte macht uns auf, bitte”. Wenn man gebraucht wird, dann spuert man es. Andres geht nachschauen, wir restlichen, Padre Jesus, Hermano Gerardo, Padre Abelino und Ich (gereiht nach Alter) bleiben gespannt zurueck; ich noch sehr (positiv) eingenommen von einem Pan Frances (Franz. Brot,kleine Baguettes, die Spanier haben fuer die meisten Dinge sehr unmissverstaendliche Namen) mit einer Marmelade die uns die Schwestern Klarissinnen gemacht haben.
Die Tuer geht auf, ein Windstoss fahert in den Comedor und traegt mit sich ein wenig Nieselregen. Padres Andres: “Einer von uns muss nach Candelaria, die Leute haben Angst, sie haben sich betend in der Kirche versammelt, ¿wer faehrt?”.
Padre Abelino, ein 38 jaehrige bolivianische Priester aus Urubichá mit adrettem Kadettenhaarschnitt und ein junger Auslaender, im vergleich zu den Einheimischen mit Haut, weiss wie Schnee (wenn der ende Maerz, kurz vor der Schneeschmelze nicht mehr ganz weiss ist), sind wenige Minuten spaeter auf dem “Weg”, oder ¿ist es ein trockenes Flussbett?, so unterspuelt ist der Weg, so tief die Furchen.

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