Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Donnerstag, 6. März 2008

Newsletter 6: Wo die wilden Aymara wohnen

Liebe Freunde und Bekannte!
Wie es die Zeit so will, ist ein Jahr vergangen, 2008 hat begonnen, und ich, ich bin schon drei Monate in Bolivien und bald vier Monate von zuhause weg. Gar zu oft hoert man Leute sagen: „wie die Zeit vergeht, die Jahre verfliegen“ und dann sind sie traurig und missmutig. Dabei ist es doch umgekehrt: wie gut, das die Zeit vergeht! Man lernt mehr von der Welt kennen, man lernt mehr ueber die Menschen, man lernt mehr ueber sich und zB ueber die Vogelkunde wenn sie einen interessiert (wie mich).

So habe ich am ersten Jaenner 2 Socorris (Seriema, Cariama cristata) gesehen , grosse Voegel die auf zwei Beinen laufen, grau und ein bischen rot und einen schoenen Federschopf der nicht nach hinten faellt sondern ueber die Augen wie dem Jungen o`Conner in Terminator II. Andres und Ich waren gerade auf den Weg nach St. Valentin, die abgelegenste unserer Comunidades, jeden Monat mit 5 Sonntagen feiern wir dort Hl. Messe. Eine wunderbare Landschaft. Zuerst faehrt man durch den ueppigen Wald, dann von St. Antonito an zieht sich ein Feuchtgebiet viele Kilometer bis nach St.Valentin und weiter, Gras das sich im Wind wiegt, Lilien so schoen gekleidet wie nicht einmal Salomon in seiner Pracht, kleine Baeume, Pferde, Esel, Nandus und Socorris. Socorro bedeutet Hilfe. Die heissen wohl so, weil sie manchmal abgerichtet werden und als Waechgaense dienen (wie die Ganese am Kapitol die als Wachhunde ihren Dienst leisteten).

Auf den Wegen, an den Randern der Pfuetzen sitzen jetzt oft Dutzende Schmetterlinge, wahrscheinlich finden sie dort Mineralien die sie brauchen. Schmetterlinge in den schoensten Farben, Neongruen und Ultramarinblau, die fliegen dann auf und umgeben kurz das Auto wie ein Regenbogen. Dann gibt es noch kleine Schwarze spinnen, die Riesige Netze bauen, zu hunderten sitzen sie einem solchen grossen Netz, oft quer ueber die Strasse haengen sie, man fahert durch Ihre Netze wie durch einen dieser Perlenschnurvorhaenge die einmal modern wahren und jetzt noch in manchen Ethno geschaeften und Oekocafes die Zimmer von einander trennen. Da muss man schnell die Fenster zu machen damit sie nicht reinkommen ins Auto.

Einmal ist Andres das Auto eingegangen, mitten im Wald mitten in der Nacht. Er hat Glueck gehabt, und es ist noch ein Auto vorbeigekommen, da ist er dann auf der offenen Ladeflaeche mitgefahren. Im kuehlen Fahrtwind hat sein langes Haar geweht, hat sich gewiegt im Wind wie Meerestang in der sanften Stroemung , bis sie dann mitten in eines dieser beeindruckenden Netze gefahren sind, die man in der Nacht nicht sieht. Armer Andres (der das alles sehr humorvoll nimmt).

Es regnet sehr viel, fast kein Tag vergeht ohne einen Wolkenbruch, regenschwangere Wolken ziehen schon wieder vorbei am FUC (Familias Unidas con Cristo) Buero, dort sitze ich und schreibe. Die Natur ist jetzt sehr ueppig. Wir haben ein Paar Baueme mit kleinen roten Fruechten (Acerolas) im Garten, die tragen fast staendig. Ich ernte sie immer wieder mal ab und wir machen einen guten Saft daraus, aber egal wieviel ich ernte, immer noch sind die Baeume voll behangen.
Eine schoene Jahreszeit ist es jetzt, das Licht am Abend ist oft so schoen, beim Vespergebet faellt dann eine Oranges Licht durch das Fenster in unsere Kapelle, das mich nur staunen laesst.

Vom Oriente in den Occidente
Nach dem Cursillo de los Lideres und der ueberstanden Krankheit bin ich fuer knapp 2 Wochen von sehr weit im Osten bis ganz in den Westen Boliviens gereist. Vom ueppigen subtropischen Oriente ueber Cochabamba (das Herz Boliviens, so wie Sigharstein das Herz Oesterreichs ist. Ein schoener Spruch, der viel mehr beachtet werden sollte in der Oesterreichischen Umgangssprach: Sigharstein am schoenen Teich, und rundherum liegt Oesterreich), ueber den Alti Plano nach La Paz und weiter nach Copacabana, dem Bolivianischen Nationalheiligtum, dort wo einst die Tiwanakukultur geboren wurde.
Die Reise hat schon sehr spannend begonnen, und blieb es auch, also soll ein kurzer (¿?¿) Bericht folgen:

Keine Kommentare: