Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Freitag, 25. Januar 2008

Das Heilige Experiment: Jesuiten Reducciones in Suedamerika

Die Gechichte der Jesuitenmission ist sehr interessant, und war auch einer der Hauptgruende warum ich hierher wollte, daher will ich einen kleinen Exkurs ueber

die Reducciones machen.

Die Eingeborenen in dieser Region Suedamerikas wurden von den Jesuiten missioniert. Als in den dann in den Indianerschutzgesetzten Spaniens bestimmt wurde, dass die Indianer nicht mehr mit den Weissen zusammenleben sollten, den es war ja offensichtlich wie sie ausgebeutet und dezimiert wurden und man wollte sie ja zivilisieren,europaeisieren und christianisieren nicht toeten, uebernahmen die Jesuiten die Verantwortung. Ein oder Zwei Jesuiten lebten dann jeweils in den sogenannten Reducciones zusammen mit 3000 oder 4000 Indianern! Dieses als “Heiliges Experiment” bzw. Jesuitenstaat in Paraguy bezeichnete System von Staedten die alle nach dem selben Schema um die Kirche und einen grossen Platz aufgebaut waren prosperierte. Allerdings wurde es der Spanischen Krone mit der Zeit zu gefaehrlich, war es ja fast ein Staat im Staat. Darum setzten sie den Papst so unter Druck, dass schliesslich der Jesuitenorden aufgehoben und die Jesuiten aus Suedamerika verbannt wurden.


Die Jesuiten fanden in den Guarani, Chiqutios etc. sehr talentierte Kuenstler und Musiker vor. Die einzigen Kirchen aus dieser Zeit, die ueberlebt haben sind hier in der Chiquitania und zeugen noch von dem handwerklichem Talent der Indios! Besonders wichtig war aber Musik. Die Indios hier im Tiefland waren nur sehr schwer zur arbeit, und noch viel schwerer zu einer Vorratswirstchaft zu bewegen. In diesem fruchtbarenLand waren sie gewohnt einfach so von dem zu leben was sowieso da war. Nur durch Musik konnte man sie motivieren. Darum waren da immer ein Paar Indios die Musik machten waehrend die anderen arbeiteten. Die Musik bluehte richtig auf, und es wurde neben viel Barockmusik sogar eine Oper und ein Balett geschrieben. Nach dem die Jesuiten verbannt wurden geriet diese Musik allerdings mehr oder weniger in Vergessenheit und wurde erst in den letzten Jahrzehnen wieder entdeckt bzw. bekannt (Im GEO Heft vom Jaenner 2005 war ein grosser Artikel ueber Urubicha). Alle Zwei Jahre gibt es jetzt ein grosse Barockmusikfestival, und in vielen Orten gibt es Orchester. Besonders auch fuer den Tourismus ist das sehr wichtig.

Urubicha ist ein Ort mit vielleicht 5000 Einwohnern, und jeder spielt das jetzt Geige oder Cello oder ein Blasinstrument! Man muss sich vorstellen man ist da irgendwo weit weg von allem in einem kleinen Ort in dem sie Guaraya (das war nicht Chiquitoland sondern eben Land der Guarayas) sprechen, und man kommt da hin und jede spielt ein klasisches Instrument, zum Teil auf sehr hohem Niveau! Zwei von den Kindern dort haben sogar fuer Papst Johannes Paul II gespielt!


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