Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Samstag, 16. Januar 2010

El canto de Don Mariano Campo

El canto de Don Mariano- Das Lied von Don Mariano

Diesen Brief habe ich mit einem Lied von Don Mariano Campos begonnen. Er ist 47 Jahre alt. Seit seinem 20igsten Lebensjahr leidet er unter Arthritis. 2000 schliesslich wurde es richtig schlimm. Er bekam starkes Fieber, Schmerzen, konnte nicht mehr gehen, war wie gelaehmt. Er konnte nicht mehr arbeiten, fuehlte sich nutzlos, sinnlos, hilflos. So legte er sich in sein Zimmer, nahm keine Medikamente mehr, seine Frau verlies ihn, er legte sich nieder um zu sterben.

Dann kam Hermano Victor und Padre Jesus. Seine Haut war voller Wunden, niemand wusch ihn, er hatte eitrige Ausschlaege. Padre Jesus brachte ihm die Kommunion, Victor ermutigte ihn, zeigte ihm, wie er sich im Bett umdrehen kann. Dina begann ihn zu waschen. Er fragte: “Graust dir nicht vor mir? Ich stinke, komm nicht naeher.” Aber sie lies sich nicht abhalten, wusch ihn weiter, versicherte ihm, dass er wieder gesund werden wuerde.

Und wirklich, er wurde wieder Gesund. Seine Frau kam zurueck, und Padre Jesus half ihnen sich zu versoehnen und zu heiraten. Bald darauf schrieb er dieses Lied.

Sein Gesang ist einfach, der Gitarrenrhytmus froehlich, aber seine Stimme kommt von so tief drinnen, seine Worte sind so war, wow, er hat wirklich den Blues. Und ist doch gluecklich, sehr gluecklich sogar: “Wie koennte ich je wieder traurig sein, wenn Gott mir ein zweites mal Leben geschenkt hat.”


Don Mariano Campos

Er kann immer noch nicht sitzen, macht alles im stehen. Sein erstes Werk, nachdem er doch weiterleben wollte, war ein Lastwagen aus Holz fuer seine Kinder. Dann einen Laufwagen fuer sein Baby. So eines hat er auch fuer seine juengste Tochter gemacht. 9 Kinder hat er insgesamt.


Laufwagen für Marianos Tochter


Fuer einen Haeusblock zu Fuss braucht er eine halbe Stunde, und darueber freut er sich, denn er kann wieder gehen. Er lebt davon, mit einem alten Eselskarren Brennholz zu den Leuten zu bringen. Grosse Eisenraeder, ein schief sitzender halb gelaehmter auf einem schiefen alten Wagen.

Wie ich hier angekommen bin, ist sein Wagen fast auseinander gefallen. Er hat uns gefragt, ob wir ihm nicht mit der Reperatur helfen koennten. Nachdenklich fuhren Dina und ich weiter. Nach 10 Minuten schreckt Dina auf und sagt: “Rubén, cuando vuelves a Austria ¿no podrias buscar un padrino para una carroza para Don Mariano?”-Ruben, koenntest du nicht wenn du wieder zuhause bist einen Paten fuer eine Neue Kutsche fuer Don Mariano suchen?

So lange kann er aber nicht warten. Durch eine grosszuegige Spende der Schulschwestern unserer Lieben Frau “fuer das, was dir am wichtigsten vorkommt” waren auch noch Mittel da.


Ruben probiert die neue Kutsche aus

Wir kauften ihm eine schoene, neue Kutsche, mit Autoreifen und Kugellager, so geht es schneller, rumpelt nicht so und seine Alte Eselin muss nicht so schwer ziehen.

Wir liesen die Kutsche zu Dinas Haus bringen. Am Abend besuchten wir Don Mariano. “Don Mariano, koennten wir nicht eine kleine Kutschenfahrt zu Dinas Haus machen?”.

Auf Don Mariano kann man zaehlen. In halben Schritttempo fuhren wir durch die aermeren Viertel San Ignacios zu Dinas Haus.


Don Marianos alte Kutsche

Ein schräger Mann auf schräger Kutsche

Don Mariano erzaehlte seine Geschichte. Dann sagte er:” Hermano Rubén, ich hab nach gedacht. So eine Reperatur ist doch recht teuer, und waere es nicht vielleicht, eventuell, nicht irgendwie gescheider, wenn man eine neue Kutsche kaufen wuerde, eine mit Autoreifen, damit mir nicht mein Ruecken bei jedem kleinen Schlagloch so weh tut?”-“Die sind so teuer, Don Mariano, dass geht leider nicht, aber die Reperatur, das wird sich irgendwie ausgehen.”. Er war nicht enttaeuscht, aber doch traurig. Bei Dina angekommen verbanden wir ihm die Augen, fuherten ihn in den Garten...Seine Freude war wahrlich gross.


Mariano freut sich über seine neue Kutsch

Danke, dass ihr es moeglich macht Menschen wie Don Mariano zu helfen.

Jetzt kann er wieder arbeiten. Florian Strohriegl, er ist mit seiner Mama und mir hierhergekommen um seinen Bruder, den Voluntario Hermano Miguel zu besuchen, hat die Kutsche dann kustnvollst bemalt.


Florian bemalt die Kutsche
Florian und Marianos Kinder


Don Mariano wollte auf einer Seite stehen haben: Jesus Guiame, auf der Anderen: Jesus cuidame, und hinten: Al Caminar. Jesus fuehre mich, Jesus schuetze mich waherend ich unterwegs bin, Seine Kinder wollen jetzt immer mit ihm unterwegs sein, weil sie so stolz sind.


Bei der Segnungsfeier singt Mariano ein Lied über seine Kutsche

Die Kutsche im Straßenverkehr


Mit seiner Familie auf der Kutsche

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Anonym hat gesagt…

haha bettler