Pastorale Abenteur in Bolivien- Rupertusblatt Artikel

Eine Gute Zusammenfassung unserer Arbeit in Bolivien in der Salzburger Kirchenzeitung Rupertusblatt: Pastorale Abenteur in Bolivien: Wie soll ich mein Kind gut ernähren

Freitag, 18. Juli 2008

Newsletter 10: Rubens Rechenschaft, 30.Juni

Andrea winkt aus ihrem neuenm Haus
Mit Spiel weihen Andrea und Roberto das Haus ein
Jorge hobelt


Liebe Freunde und Bekannte,
Fuenf Monate nach dem Spendenaufruf fuer Doña Virginia ist es an der Zeit erstmals Rechenschaft abzulegen. Eine Detailierte auflistung der Ausgaben werde ich euch nach Bauabschluss senden. Da die Zeit knapp ist beginne ich diese Rechenschaft heute und werde sie naechste Woche weiterfuehren.
Eure Spenden bewegen San Ignacio
Dier ersten Spenden gingen ein am 15. Februar, bis zum 14. Juni beliefen sie sich auf fast 14.000(13.967) US$ bzw 9.204 Euro.
In den 9 Monaten in Bolivien habe ich vieles gelernt, eine der wichtigsten Lektionen: Suche die Leute, denen du helfen kannst, diejenigen die an deine Tuer klopfen und um Geld bitten sind meistens die weniger glaubwuerdigen. Natuerlich bedarf es wie immer pastoraler Umsicht, und bei aller Vorsicht darf man nicht das Vertrauen in die Menschen verlieren (ist das Vertrauen weg, kann und soll man nicht mehr in der pastoral und im sozialen Bereich arbeiten), aber doch ist es wahr: die Aermsten, Kraenksten, Verlassensten suchen dich nicht und bitten dich nicht um Geld, sie schaemen sich oder haben schon aufgegeben, in extremen faellen sich zum sterben hingelegt. Daher heist es rausgehen, in die Barrios, in die Aussenviertel, unter die Plastikplanen, um die Hecken herum, auf die Plaza, die Menschnen kennenlernen, ihnen zuhoeren und ihnen irgendwie neue Hoffnung bringen. Das koennen ein neue Matratzen und Babykleidung sein wie fuer Doña Pabla und Benita, eine Arbeitsmoeglichkeit und Ausbildung, oder einfach die Anwesenheit in schwerer Stunde wie bei Aida. Dazu spaeter mehr, zuerst aber zu dem Hauptprojekt: Haeuser fuer alleinerziehnde Muetter und Grossmuetter
Dina inspiziert die Baustelle von Juana Putare
Durch Eure grosszuegigen Spenden konnten wir ohne Sorgen die Arbeiten an Virginias Haus beginnen (das war ja das urspruengliche Anliegen). Aber nicht nur das, auch fuer 2 weitere alleinerziehende Muetter (das Spanische “Madres abandonadas” ist drastischer und passt besser) und ihre Kinder und fuer einer Familie komplett aber ebenso in groesster Not konnten wir die Bauarbeiten beginnen.
Die Familie sind:
àDoña Virginia, abandonada, 5 Kinder
àDoña Dominga, abandonada, insgesamt 18 Leute, davon 5 ihre Kinder (nur ein varon/Bursche) und 12 Enkel
àDoña Juana Putaré, abandonada, 5 Kinder
àDoña Lorenza Luisa und Gatte, 9 Kinder

Fuer Virginia und Juana sind wir gerade in der letzten Etappe der Bauarbeiten, je ein Haus aus Adobe/Lehmziegel mit zwei Zimmern. Fuer Doña Dominga bauen wir ein Haus mit 3 Zimmern, da es ja eigentlich drei Familien sind bzw. drei Alleinerziehende Muetter wobei die eine Mutter eigentlich eine Alleinerziehne Mutter mas (plus) Doppelt alleinerziehende Grossmutter ist. Verwirrend? Boliviansich? Man soll ja nicht urteilen, jedenfalls keien Ausnahme hier. Von den Albañilen, den Maurermeistern haben zwei auch kein Eigenes Haus. Wir haben den Lohn von 50 auf 60 Bolivianos taeglich erhoet, da ja die Lebensmittelpreise in den letzten Monaten eine ziemlich steile Kurve fahren, nach oben.
Doña Juanas aeltere Soehne machen die Hilfsarbeiten auf der Baustelle, fuer die anderen zwei Baustellen zahlen wir einen Ayudante, Helfer. Zum Glueck haben diese drei Familien ihr eigenes Grundstueck, auch wenn sie noch nicht abbezahlt sind. Die Grundststueckspreise steigen sehr rasch, San Ignacio waechst sehr schnell.
Doña Lorenza hat gar nichts, ausser ihren vielen, sehr sympathischen Kindern und ihrem Gatten, der sich in letzter Zeit “zamreist”. Urspruenglich wollten wir (Dina und ich als Mobiles Einsatzteam) ihr einzig ein Grundstueck besorgen. Als wir sie allerdings vor zwei Wochen besuchten wurde uns klar: muessen weg, brauchen eigenes Haus. Bis jetzt lebten sie in zwei Zimmern mit einer Schwester von Lorenza und ihren +/-8 Kindern und noch ein paar Verwandten. Viel streit, kein Ausweg. Bei einer der aelteren Toechter wurde den Tag zuvor Hapatithis prognostiziert, allerdings fehlte Geld fuer Medikamente. Zuerst also 100 Bs fuer die Behandlung, dann ein Blick von mir nach links, von Dina nach rechts, die Blicke treffen sich und….gehandelt muss werden.
Dina hat auch schon eine Idee: “Mira Ruben, hace dos años….schau Rubén, vor zwei Jahren hat sich Doña Nieve (Schnee) in userem Barrio El Bisito del Divino Niño ein Haus gebaut. Es war gerade fertig, da wurde im Monte, im Wald einer von 5 Forsterarbeitern getoet, Nieves Mann war einer der vier Ueberlebenden, also einer der vier Verdaechtigen. Nieve und ihr Mann haben zu Mitternacht an meine Tuer geklopft, ich hab mich ein bsichen geschreckt, dann hab ich ihn angeschaut, und glaub mir, er war es nicht. Aber so verschreckt,…sie sind jetzt irgendwo bei San Jose de Chiquitos, keiner weis wo, die naechsten zwei drei Jahre werden sie nicht zurueckkommen koennen. Zahlen wir alles, was sie fuer das Haus ausgegeben haben an FUC, wenn sie wiederkommen dann geben wir ihnen ein neues Grundstueck. Das Haus steht steht leer, fehlen nur die Tueren, geben wir es Lorenza,”. 8800 Bs gezahlt, 800 Euros, Lorenza abgeholt und zum Haus gebracht. Wir haben ihr das Haus gezeigt und gefragt ob es ihr gefaellt, “Ja, sehr schoen” –“Bueno, dann soll es deines sein”. Eine so grosse Freude hat ein bischen Schock-wirkung, in zukunft werden wir wohl die Leute besser darauf vorbereiten muessen. Sie war wirklich sprachlos. Danke an Euch alle. Den dank nehme hier ich entgegen, aber er ist an euch gerichtet.
Das Material belaeuft sich pro Baustelle auf +/- 2000 Euro, am teuersten ist das Holz (das gewinnbringend exportiert wird und daher auch hier trotz ueberfulss teuer ist), 1000 bis 1200 US$ pro Baustelle. Auch das Baumaterial hat sich sehr verteuert, erstens wegen dem Bauboom in San Ignacio, zweitens wohl wegen der weltweiten Lebensmittel und Erdoelkrise, die sich ja auf fast alles auswirkt ausser unser Seelenheil. Die Rechnungen habe ich alle gesammelt und werde sie sobald mehr Zeit ist auflisten.

Letzte Woche haben wir endlich ein guenstiges Angebot fuer drei Grundstuecke bekommen, besonders fuer die Familie von Juana Ayala brauchen wir unbedingt einen Platz, da sie mit ihren neun Kindern und drei Enkeln ende Juli auf die Strasse gesetzt wird. Zumindest koennten sie sich auf diesem Grundstueck (10 X30 m) eine Holzhuette aufstellen bis wir ihr helfen koennen ein Haus aus Adobe zu bauen. Die Geldmittel reichen derzeit nicht, eines dieser Grundstueck kostet knapp 500 Euro (5400 BS), auch die zwei weiteren Familien brauchen dringend hilfe, Doña Sara und Doña Anna. Fuer weitere Spenden bin ich (im Namen aller denen geholfen werden kann) sehr dankbar!
Kontonummer: 3207222
BLZ: 34400
Raiffeisenb. Ottnan-Wolfsegg BST. Ottnang
Empfaenger: Bruder Andreas Missionsarbeit Bolivien
Kennwort: Hilfe Madres abandonadas


Danke fuer die nicht an die Baustellen zweckgebundenen Spenden. Neben den drei Baustellen und einem fertigen Haus konnten wir durch eure Spenden noch vielen weiteren Familien helfen, besonders in medizinischen Notfaellen konnten wir vielen Familien helfen. Die armen Einwohner San Ignacios gehen nicht zum Artzt, denn schon die Untesuchung kostet mindestens 50 Bs, wenn man 7 Kinder hat und 500Bs im Monat verdient eine gewaltige Summe. Schnittwunden, Ausschlaege, Krankenheiten innere Leiden, mit Natuerheilmitteln und abwarten laest sich einiges loesen, doch oft nicht gut oder… gar nicht. Daher brachten wir kleine Maedchen mit Ausschlaegen zum Doktor (Sarita) , kleine Jungs die in den Stacheldraht gefallen waren zum Naehen (Juanito) , Schwangere Frauen zur Untersuchung (Aida), kranke Abuelos zum aufpaeppeln (Don Pinto). Und ueber jede dieser und vieler weiterer Namen gibt es viel zu erzaehlen. Eine Geschichte beginne ich heute, die fuehrt uns aber gleich zur naechsten und dann soll es naechste Woche weitergehen mit der Rechenschaft wenn es heist: Rubens wirklich wilde Verfolgungsjagd und weitere Abenteuer, heute Aber:

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